Konrad Sörgel

Leiter Globale Distribution und Equipment
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH

Speaker Name

Ich bin Head of Global Distribution & Equipment bei E-T-A und brenne für die Frage, wie echte Innovation im B2B entsteht – dort, wo technisches Produktmanagement, Vertrieb und Kundenerlebnis zusammenkommen.

Was mich antreibt: Produkte nicht nur weiterzuentwickeln, sondern radikal neu zu denken. Ich glaube daran, dass gute Produktarbeit beim Kunden beginnt – mit echter Empathie, offenem Dialog und der Bereitschaft, neue Kategorien zu gestalten, statt bestehende Märkte nur effizienter zu bedienen.

In meinen Vorträgen verbinde ich Strategie mit Praxis und teile, was wir bei E-T-A gelernt haben – über Zusammenarbeit, Scheitern, Co-Creation und den Mut, Dinge anders zu machen. Gerne lasse ich mich für die Talks aber auch von meinen privaten Leidenschaften inspirieren, und verknüpfe z.B. Vordenker aus der Musik oder anderen kreativen Branchen mit meinem beruflichen Kontext und zeige, was man daraus lernen kann.

Was sollen die Zuhörenden aus deinem Beitrag als wichtigste Erkenntnis mitnehmen?

Die gefährlichste Falle im B2B-Marketing ist nicht Mittelmaß – sondern Vergleich. „Wir sind wie XY – nur besser“ klingt gut, führt aber in die Austauschbarkeit. Starke Marken definieren keine Features – sie definieren eine neue Realität. Und das beginnt nicht mit: „Was können wir?“ Sondern mit: „Wofür braucht man uns – _wirklich_?“

Wie erkennst du den richtigen Moment, um wirklich innovativ zu sein?

Innovation ist selten ein Geistesblitz – sondern fast immer ein _Re-Framing_. Der richtige Moment kommt, wenn du merkst: „Unsere Zielgruppe denkt noch in alten Mustern – und niemand stellt diese Muster in Frage.“ Dann brauchst du keinen neuen Pitch – du brauchst ein neues Narrativ. Ich erkenne diesen Moment oft daran, dass Menschen sagen: „So habe ich das noch nie gesehen – aber genau das trifft es.“

Welche Rolle spielt für dich die Nähe zum Kunden bei echter Differenzierung?

Die besten Insights entstehen nicht aus „Voice of Customer“, sondern aus Beobachtung. Ich nenne das: _observational Voice of Customer_ (oVOC). Wirkliche Differenzierung beginnt dort, wo dein Kunde noch keine Lösung sucht – aber täglich mit einem ungelösten Problem ringt. Nicht im Workshop. Nicht im Survey. Sondern mitten im Alltag. Da, wo neue Kategorien entstehen.

Was war deine mutigste Produktentscheidung bisher?

Bei Honeywell haben wir ein mitlaufendes Auffanggerät für Industriekletterer neu gedacht. Nicht verbessert – ganz neu formuliert. Der Unterschied war auch in der Technik – aber vor allem in der Perspektive. Statt „Wir haben auch so eins – nur robuster“ haben wir gesagt: „Ihr braucht kein neues Auffanggerät – ihr braucht Sicherheit in allen Lagen beim Klettern.“ Das war mutig, weil es alte Denkmuster in Frage gestellt hat.. Und genau deshalb hat es funktioniert.